Der sanfte Guido, freundliche Romano,
Der fromme Dürer, ernste Annibal,
Sind mir Bekannte einer frühen Zeit
Und mahnen mich au meine Kinderjahre.
Ihr sprecht manchmal so Wahres von der Kunst,
So tief Empfund'nes, dass—man glauben muss,
Sie sei nicht fremd Euch;—so versucht Euch denn,
Ihr seid noch jung. Er stünd' Euch gut, Bernardo,
Der grüne Lorbeer in dem braunen Haar.
Rav.(bei Seite). himmlisches Entziicken!
Lau. (sich an seine Schulter lehnend). Ihr versprecht mir's?
Rav.(lächelnd). Ja, wenn's nur geht, versuchen will ich's wohl.
Lau. (in die Hände schlagend). das ist herrlich!
herrlich! Wenn Ihr dann
Vor Eurer Staffelei sitzt; ich dabei,
Vom Strickzeug manchmal schielend auf das Bild,
Wenn Euer Name dann genannt wird unter
Den grossen Malern, und man sagen wird,
Das ist das Weib des herrlichen Bernardo,
Ich kann's nicht denken!
Rav. War's nur schon so weit.
Lau. 'S wird werden.—Habt nur Muth—Im Anfang freilich
Geht's nicht so leicht ; allein die Fertigkeit
Erwirbt sich bald.
