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Reformationszeit (Die Religion in Geschichte und Gegenwart III), 1912. — H. Zerener, Studie ueber das beginnende Eindringen der luth. Bibeluebersetzung in die deutsche Literatur, 1913. Zerener points out very instructively what an influence Luther's German New Testament had on the course of German literature of 1522 to 1525, and he bases his conclusions on not less than 681 writings that appeared during these few years.

64c Neubauer writes on Luther's language, 1. c. p. 21ff: Luther ist wesenlich Prosaiker, fuer die Dichtung kommt er nur als kirchlicher Lyriker in Betracht. Auch als Prosaiker muss seine Bedeutung richtig erfasst werden. Luther ist zu betrachten als ein populaerer Volksschriftsteller, dem der Inhalt seiner Schriften die Hautsache ist, nicht die kunstvoll angelegte, ausgestaltete und gerundete Form. Seine Zwecke sind keine aesthetischen, sondern rein pracktische. Wie er beinahe alles und jedes der Weltdinge und Weltverhaeltnisse mit einer manchmal uns beinahe beaengstigenden Konsequenz in dem Licht des Evangeliums betrachtet, so ist sein einziger Zweck bei allem, was er geschrieben, religioese oder ueberhaupt sittliche Bildung seines Volks. Die heilige Sache, und nur die Sache ist das Treibende auch in seiner Darstellung, alle aesthetischen oder kuenstlerischen Ruecksichten muessen dem weichen, wie in seinem reformatorischen Wirken um der Sache willen, der zu dienen er sich berufen fuehlt, alle persoenlichen Ruecksichten hintenan gesetzt werden. Nichts ist falscher, als wenn man in Leitfaeden der Literatur Redensarten findet wie diese: "Alles, was er schreibt und spricht, traegt das Gepraege kuenstlerischer Vollendung." Nur von der Bibeluebersetzung gilt das in vollem Sinn, an ihr hat er sein Leben lang gebessert, gefeilt und geformt. Freilich hat er auch an seinen Fabeln, wie seine jetzt aufgefundene Handschrift zeigt, erstaunlich herumgebessert, ebenso an seinen sonstigen Schriften bei neuen Auflagen in Einzelheiten vielfach gebessert, aber mehr in Ruecksicht auf die Sprache als auf die kuenstlerische Form seiner Darstellung. Von dem "Gepraege kuenstlerischer Vollendung" zu reden, verraet voellige Unwissenheit. Seine Schriften in der Form kuenstlerisch zu vollenden, dazu haette dem vielbeschaeftigten Mann, der neben seiner anderen reichen Taetigkeit manchmal in einem Jahr eine erstaunliche Menge Druckschriften abfasste, schon die Zeit gefehlt, wenn er

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