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DIE VERKAUFTE BRAUT.

Marie.

Der zur Gattin mich erkoren!

Kezal.

Laufen lass den armen Thoren!

Marie.

Ihm gehören Herz und Hand!

Kezal.

Das war eitel Spiel und Tand!
Wozu hätte ich Verstand?
Dafür bin ich ja bekannt!
Und zum Ziele wird gelangen,
Wer die rechte Strasse fand.

Marie, Kruschina, Kathinka.

Ja zum Ziele wird gelangen,
Wer die rechte Srasse fand.

Marie.

Mit Hans bin ich vereinigt, denn wir haben
Uns ew'ge Treue heute noch gelobt!

Kruschina.

(mit gewaltsamer Energie).

Was? Ohne Vorspruch und Bewilligung?
Ich, als der Vater, sage: Nein!
(Zu Kathinka, sich gleichsam entschuldigend.)
Ich steh'
Dem Micha doch im Wort, sie seinem Sohn
Zu geben.

Kathinka.

O, wie ungeschickt von Dir,
Das Du's versprochen hast!

Kezal (zieht ein Papier hervor).

Ja, schwarz auf weiss!
Hier steht es Alles deutlich, unterschrieben
Von den Parteien und den Zeugen auch.

Marie.

Nur ich bin nicht dabei!
(Schlägt ihm das Papier aus der Hand.)
Und also gilt
Es nichts! Was ich gesagt, ist meine Meinung
Und soll es bleiben!

(Ab.)

Kezal.

Darauf war ich nicht
Gefasst!

Kruschina.

Von Euch war es ein grosser Fehler,
Allein zu kommen! Warum habt Ihr uns
Den Wenzel nicht gleich mitgebracht?
Er hätte
Bei seiner Braut sich vorgestellt zum Mind'sten

Kezal.

Ja freilich! Doch er war nicht zu bewegen.
Er ist verzagt und schüchtern, des Verkehres
Mit Weibern gänzlich ungewohnt.

Kruschina.

Dann wird es schwerlich etwas werden.

Kezal.

Hört,
Was ich Euch rathen will: Das Beste wäre,
Ihr sprächet Euch jetzt einmal gründlich aus
Mit Vater Micha in dem Wirthshaus dort!
Man stört Euch nicht, denn Alles läuft zum Tanze.
Mit Hans will ich inzwischen reden, ich
Krieg' ihn herum!

(Sie gehen nach verschiedenen Seiten ab.)

FUENFTE SCENE.

(Das Landvolk versammelt sich vor dem Wirthshause, die Aelteren setzen sich an die Tische und trinken; die Jüngeren bereiten sich zum Tanz vor.)

Chor.

Durch die Reihen
Hinzufliegen!
Sich zu Zweien
Anzuschmiegen!
Herz am Herzen
Fühlt man schlagen,
Unter Scherzen
Fortgetragen!
Frohe Weise,
Laut und leise
Sollst Du geben
Neues Leben!
Ging' es, wie es uns gefällt,
Tanzte mit die ganze Welt!
Violin' und Clarinette
Jauchzen trillernd um die Wette
Selbst dem alten Rumpelbass
Macht das tolle Wesen Spass.

ende des ersten actes.