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NOTES
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41  Das Evangelium trat als Geschichte in die Welt, nicht als Dogma.—wurde als Geschichte in der christlichen Kirche deponirt.—Rothe, Kirchengeschichte, ii. p. x. Das Christenthum ist nicht der Herr Christus, sondern dieser macht es. Es ist sein Werk, und zwar ein Werk das er stets unter der Arbeit hat.—Er selbst, Christus der Herr, bleibt der er ist in alle Zukunft, dagegen liegt es ausdrücklich im Begriffe seines Werks, des Christenthums, dass es nicht so bleibt wie es anhebt.—Rothe, Allgemeine kirchliche Zeitschrift, 1864, 299. Diess Werk, weil es dem Wesen der Geschichte zufolge eine Entwickelung ist, muss über Stufen hinweggehen, die einander ablösen, und von denen jede folgende neue immer nur unter der Zertrümmerung der ihr vorangehenden Platz greifen kann.—Rothe, Ib. April 19, 1865. Je grösser ein geschichtliches Princip ist, desto langsamer und über mehr Stufen hinweg entfaltet es seinen Gehalt; desto langlebiger ist es aber ebendeshalb auch in diesen seinen unaufhörlichen Abwandelungen.—Rothe, Stille Stunden, 301. Der christliche Glaube geht nicht von der Anerkennung abstracter Lehrwahrheiten aus, sondern von der Anerkennung einer Reihe von Thatsachen, die in der Erscheinung Jesu ihren Mittelpunkt haben.—Nitzsch, Dogmengeschichte, i. 17. Der Gedankengang der evangelischen Erzählung gibt darum auch eine vollständige Darstellung der christlichen Lehre in ihren wesentlichen Grundzügen; aber er gibt sie im allseitigen lebendigen Zusammenhange mit der Geschichte der christlichen Offenbarung, und nicht in einer theoretisch zusammenhängenden Folgen-