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LOGISCH-PHILOSOPHISCHE ABHANDLUNG

die „pvq", „(gx) . fx", etc. sind, sondern die all- gemeinste Form ihrer Kombinationen. 5.461 Bedeutungsvoll ist die scheinbar unwichtige

Tatsache, dass die logischen Scheinbeziehungen, wie V und 3, der Klammern bedurfen — im Gegen- satz zu den wirklichen Beziehungen.

Die Beniitzung der Klammern mit jenen schein- baren Urzeichen deutet ja schon darauf hin, dass diese nicht die wirklichen Urzeichen sind. Und es wird doch wohl niemand glauben, dass die Klammern eine selbstandige Bedeutung haben. 5.4611 Die logischen Operationszeichen sind Inter-

punktionen. 5.47 Es ist klar, dass alles was sich iiberhaupt von

vornherein iiber die Form aller Satze sagen lasst, sich a u f e i n m a 1 sagen lassen muss.

Sind ja schon im Elementarsatze alle logischen Operationen enthalten. Denn „fa" sagt dasselbe wie „(3x) . fx . x = a".

Wo Zusammengesetztheit ist, da ist Argument und Funktion, und wo diese sind, sind bereits alle logischen Konstanten.

Man konnte sagen : Die Eine logische Konstante ist das, was alle Satze, ihrer Natur nach, mit einander gemein haben.

Das aber ist die allgemeine Satzform.

5.471 Die allgemeine Satzform ist das Wesen des Satzes.

5.4711 Das Wesen des Satzes angeben, heisst, das Wesen aller Beschreibung angeben, also das Wesen der Welt.

5.472 Die Beschreibung der allgemeinsten Satzform ist die Beschreibung des einen und einzigen allgemeinen Urzeichens der Logik.

5.473 Die Logik muss fiir sich selber sorgen.

Ein mogliches Zeichen muss auch bezeichnen konnen. Alles was in der Logik moglich ist, ist auch erlaubt. („Sokrates ist identisch" heisst darum

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